1. Führte die Kunst zur Liebe oder die Liebe zur Kunst? Haben Sie sich zuerst in den Menschen verliebt oder zunächst in deren / dessen Kunstwerk?
Wir waren schon als Künstler_innen tätig, bevor wir uns kennengelernt haben.
2. Wo finden Ihre wichtigen Künstlerpaar-Gespräche statt?
Die wichtigen und inspirierenden Gespräche finden überall statt, aber schon hauptsächlich dann, wenn wir eine gemeinsame Ausstellung planen und umsetzen.
3. Sie leben als Künstlerpaar und arbeiten (nicht, auch oder ausschließlich) als Künstlerduo. Ist Ihnen die Begrifflichkeit wichtig?
Wir arbeiten sowohl als Duo als auch als Solokünstler_innen, insofern sind diese Begriffe nur in Bezug zu den jeweiligen Projekten anwendbar.
4. Mussten Ihre Ideen für die Ausstellung an diesem besonderen Ort reifen oder gab es sofort einen Konsens? Was sehen wir hier?
Wir zeigen in Achberg eine Abwandlung einer Installation, die in unserer Ausstellung „Doppelgänger“ im Palais de Tokyo in Paris zu sehen war.
5. Das kaufmännische „&“ steht nicht zufällig im Titel dieser Ausstellung. Wie ist es, mit und von der Kunst zu leben?
Wir arbeiten sowohl als selbstständige Künstler_innen als auch als Lehrende. Ashley war bis 2022 Professor_in für Kontextuelle Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und seither Senior Professor_in im Bereich Gender und Space ebendort. Lena leitet seit 2021 den Fachbereich Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst auch in Wien. Das gibt eine Struktur vor. Zur Unterstützung unserer selbständigen Praxis haben wir ein Team, das uns unterstützt.
6. Ausstellungsanfragen, Verkäufe, Auszeichnungen — wie gehen Sie mit gegenseitigen Erfolgen oder auch Flauten um?
Wir freuen uns über die Erfolge der Anderen und wir unterstützen einander bei Herausforderungen. Gleichzeitig erachten wir es als wichtig, in Bewegung zu bleiben und aus den jeweiligen Situationen zu lernen, Erkenntnisse zu gewinnen.
7. Wie lauteten die Reaktionen Ihrer Familie und im Freundeskreis, als Sie erklärten, als Künstlerpaar leben und arbeiten zu wollen?
Ausschließlich positiv.
8. Wie funktioniert das bei Ihnen? Teilen Sie ein Atelier? Besuchen Sie sich gegenseitig nach Absprache?
Wir haben mehrere Ateliers, können diese aber im Herbst zusammenlegen, wo wir ein größeres Atelier mieten werden, worauf wir uns sehr freuen.
9. Was passiert, wenn Sie gemeinsame Werke oder Ausstellungen planen? Gibt es zunächst ein Brainstorming, wer fängt an, wer hört auf?
Jedes Projekt beginnt mit einem analogen und später auch digitalen Modell des jeweiligen Ausstellungsraums, tiefgehender Recherche und intensivem Austausch. Wenn diese Phase Formen annimmt, beginnt die Produktion der Arbeiten.
10. Jeder Beruf prägt unser Leben. Hat ihre Partnerschaft Auswirkungen auf Ihre Kunst und umgekehrt? Worin liegt die größte Herausforderung, wenn man Beruf und Leben teilt?
Ein 9 to 5 Job hat den Vorteil, dass man im besten Fall die Arbeit im Büro lässt und nicht mit nach Hause nimmt, wobei die Grenzen mittlerweile auch fließend sind und von immer mehr Menschen eine weit über die Arbeitszeiten hinausgehende Erreichbarkeit erwartet wird. Eine der größten Herausforderungen ist auch, Zeiten einzuplanen um zur Ruhe zu kommen, denn die Arbeit ist nahezu ständig präsent.
Kunst und Leben vermischen sich. Vielleicht bei uns noch mehr als bei anderen, da wir auch mit der Idee des Gesamtkunstwerks arbeiten.